We Are Family

Die Gemeinschaft der Kinder im Jipe Moyo Center kann ich mit einem Wort beschreiben: Der Hammer (okay genau genommen zwei).

Es ist echt sehr faszinierend. Mir kommt es hier so vor als wären alle (also die 64 Kinder jeden Alters, die Sisters, die 2 afrikanischen Mammas und die Teacher/Betreuer) eine große Familie. Man achtet aufeinander. Die Älteren bringen die Jüngeren ins Bett, waschen sie und kümmern sich um sie. 

Ab in die Kirche!
Ab in die Kirche!

Die Kinder teilen ihre Geschichten miteinander und stützen sich gegenseitig. Außerdem weisen sie sich zu Recht, wenn sie etwas falsch machen. Wir haben vor ungefähr einer Woche einen neuen kleinen Jungen ins Center gebracht bekommen. Er wurde von seiner Stiefmutter nicht gut behandelt. Diese ist nun im Gefängnis und bei uns zurückgelassen wurde ein vierjähriges traumatisiertes Wesen.

Jeden Tag beobachte ich gespannt seine Entwicklung hier im Jipe Moyo. Ich weiß, dass es nicht mehr lange dauern kann, bis er seine Lebensfreude in dieser großen Familie zurückgewinnt. Alle kümmern sich wie selbstverständlich um ihn und nehmen seine Hand entgegen, wenn er sie nach ihnen ausstreckt. Als wäre er ihr kleiner Bruder. An seinem zweiten Abend habe ich ihn auf den Schoß genommen und versucht, ihm Zuneigung zu schenken. Nach einiger Zeit drehte er sich zu mir um, sah mir in die Augen, nahm meine geflochtenen Haare in die Hand und lächelte. Als wollte er mir seine Dankbarkeit zeigen.

Ich weiß, dass es für ihn keinen besseren Ort als das Jipe Moyo geben kann. Er sieht die anderen Kinder, die zusammen Spaß haben, lachen und liebevoll miteinander umgehen. Meine Lieblingszeit im Center ist nach dem Abendessen, wenn alle Kinder zusammen draußen sitzen, sich unterhalten und die Gemeinschaft leben. Es erinnert mich jedes Mal an einen gemütlichen Abend ums Lagerfeuer (nur ohne Lagerfeuer in der Mitte:D).