Hinter den Kulissen (2)

Weibliche Genitalverstümmelung (FGM):

Mama Regina (rechts) gilt als stärkste Vertreterin gegen die FGM in der Mara-Region
Mama Regina (rechts) gilt als stärkste Vertreterin gegen die FGM in der Mara-Region

Diese grausame Möglichkeit, Mädchen zu unterdrücken, wird in vielen Stämmen der Mara-Region noch praktiziert. Alle zwei Jahre im Dezember werden Mädchen so schwere körperliche Schäden zugefügt, die gegen ihre Rechte auf Leben und Gesundheit verstoßen. Diese tief verwurzelte Tradition soll die Mädchen im Alter von 14 Jahren zu echten Frauen machen ('Superwoman'/ 'Ideale der Weiblichkeit'), wodurch sie anschließend heiratsfähig sind. Das weibliche Libido wird zerstört, um sie anspruchslos und passiv zu machen und die Treue zum Mann zu sichern. Dadurch wird sie verstärkt zum Eigentum des Mannes und dient lediglich dem Gebären von Kindern. 

Aufgrund der schrecklichen hygienischen Umstände leiden Mädchen den Rest ihres Lebens und "25% der Mädchen und Frauen sterben durch die Praxis oder die Auswirkungen von FGM" (TDF) wie HIV/ Aids, Schock, Harn-, Vaginal-, Menstruationsbeschwerden; psychische Probleme, Gefühle der Unwürdigkeit oder zu Tode bluten.

Derzeit wurden mehr als 200 Millionen Mädchen und Frauen lebendig in 30 Ländern in Afrika, dem Mittleren Osten und Asien geschnitten und die Zahl wächst jeden Tag.

Da die Zeremonie als soziale Konvention gesehen wird, haben die eigenen Eltern oft keine Macht darüber und können ihre Kinder nicht schützen. Ihr letzter Ausweg ist dann die Flucht - die Flucht ins Jipe Moyo Center.

Jipe Moyo Center - Zufluchtsort, an dem sie Geborgenheit und Unterstützung finden und Kraft für ein selbstbestimmtes Leben sammeln können
Jipe Moyo Center - Zufluchtsort, an dem sie Geborgenheit und Unterstützung finden und Kraft für ein selbstbestimmtes Leben sammeln können
FGM Zeremonie
FGM Zeremonie
Ein richtiges Fest
Ein richtiges Fest
Obwohl dabei auch Mädchen sterben können
Obwohl dabei auch Mädchen sterben können