Hinter den Kulissen (1)

Um das Jipe Moyo Center besser verstehen zu können, muss man ein wenig hinter die Kulissen in der Mara Region blicken. 

Vor allem in den ländlichen Bereichen gibt es viele ungerechte Traditionen, die vor allem Frauen, in verschiedenen Formen unterdrücken. Diesen menschenrechtsverletzenden Bräuchen hat das Jipe Moyo Center den Kampf angesagt!

Kinderheirat:


Laut eines Human Rights Watch Berichts werden in Tansania 4 von 10 Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.

In der Mara-Region ist es häufig üblich, dass der Ehemann einen “Brautpreis“ zahlen muss. So ist eine Ehe ein Geschäft und kein Akt der Liebe. Dadurch werden Töchter in ärmeren Familien oft als Einnahmequelle gesehen, um den schlechten Lebensbedingungen zu entgehen. Sie werden zum Eigentum eines fremden Mannes gemacht. Den Mädchen wird das Recht auf Selbstbestimmung genommen. Um vorehelichen Geschlechtsverkehr, der Schande über die Familie bringen würde, zu vermeiden, werden Töchter ebenfalls viel zu früh verheiratet. Sie haben dann keine Chance mehr auf Bildung, was sie noch abhängiger macht. Außerdem sind sie oft häuslicher Gewalt ausgesetzt. Zu ihren Familien zurück können sie nicht mehr, da sie dort als Last angesehen werden würden.

Kinderschwangerschaften sind schätzungsweise stark mit frühen Ehen verbunden. Frauen leiden ihr ganzes Leben von den körperlichen und emotionalen Gesundheitseffekten. Viele Mädchen werden von ihren Ehemännern und Schwiegereltern unter Druck gesetzt, früh Kinder zu bekommen. In der Region Mara fehlt es an Wissen, sexueller Erziehung, Reproduktionsmedizin und gemeinschaftlicher Unterstützung junger Mütter.